Internatsleben in Vossenack im Wandel

Die Entwicklung des Internates hat sich in den letzten Jahren gravierend verändert.
Die Ganztagsschulen sind zur Konkurrenz herangewachsen, die das Internat zu einer konzeptionellen Herausforderung führten. Doch durch die Veränderungen konnte das Internat seine Chance nutzen, im franziskanischen Sinne jungen Menschen eine Chance zu bieten, einen qualifizierten Abschluss zu erlangen.

Die Entwicklung des Internates hat sich in den letzten Jahren gravierend verändert.
Die Ganztagsschulen sind zur Konkurrenz herangewachsen, die das Internat zu einer konzeptionellen Herausforderung führten. Doch durch die Veränderungen konnte das Internat seine Chance nutzen, im franziskanischen Sinne jungen Menschen eine Chance zu bieten, einen qualifizierten Abschluss zu erlangen. Kinder und Jugendliche, die heute zu uns kommen, haben meist durch die familiäre Situation Schwierigkeiten, ihr Leben so zu gestalten, dass sie einen guten Schulabschluss und somit eine berufliche Perspektive haben. Die meisten Kinder und Jugendliche, die im Internat Aufnahme finden, kommen aus Familien, in denen sich die Eltern getrennt haben und neue Lebensgemeinschaften entstehen (Patchwork-Familien).

Das Internat ist keine familienersetzende, sondern familienergänzende Einrichtung. In einem engen Netzwerk zwischen Familie, Internat, Schule und dem jungen Menschen soll es gelingen, das der einzelne einen Neuanfang wagen kann und er dabei verschiedene Hilfsmittel wahrnehmen kann. Da sind die Erzieher, die nicht nur die schulische Ausbildung koordinieren, sondern auch mit Hilfe von Freizeitangeboten oder Gesprächen den jungen Menschen dort abholen, wo er gerade steht. Hier gilt das pädagogische Prinzip „um des jungen Menschen willen“.

Der Schul- und Internatsseelsorger steht ebenfalls zur Verfügung. Nicht nur in glaubens- oder religiösen Fragen- sondern durch ein Miteinander in Gesprächen oder Aktionen einen Zugang zum jungen Menschen gewinnen und somit Vertrauen aufbauen, wo es doch im Leben des jungen Menschen durch verschiedene Situationen des Familienlebens zerstört wurde.

In Gemeinschaft leben, erleben und lernen fällt vielen jungen Menschen dann doch leichter und Hürden werden einfacher überwunden.

Der jugendpastorale Aspekt schlägt sich im Alltag nieder. Junge Menschen haben ein hohes Maß an religiösen Empfindungen.  Sie schauen genau hin, ob es jemand ernst mit ihnen meint.

Echtheit und Glaubwürdigkeit sind die Maßstäbe, die an jeden Erzieher und Seelsorger angelegt werden. Daraus resultiert das gemeinschaftliche Leben im Internat. Dazu dienen auch die Fahrten nach Assisi und Rom. Begegnung auf einer anderen Ebene führt auch hier zu vertrauensbildenden Maßnahmen.

Die Überschrift des Internates heißt „Mit jungen Menschen l(L)eben lernen“. Dies ist ein hoher Anspruch, macht aber auch aufgrund der Erfahrungen deutlich, dass Kirche bei den Menschen sein muss. Nicht wir warten, bis Menschen zu uns kommen, sondern wir gehen zu den Menschen und leben unter ihnen. Das ist der Anspruch, den ich an diese Einrichtung hege in Verantwortung für die Menschen.

So bleibt es ein Wechselspiel wie bei den Jahreszeiten: Lernerfahrungen werden nicht nur im schulischen Bereich gemacht, sondern auch bei Pizzabacken, Häschen füttern, Nudeln einmal Selbermachen. Es bleibt nur zu wünschen, dass das Internat in seiner franziskanischen Ausrichtung auch in Zukunft jungen Menschen eine Chance bietet, damit ihre Zukunft eine Perspektive hat. Gerade, da sich die Deutsche Franziskanerprovinz aus der engeren Jugendpastoral mit Hilfe eines Internates zurückgezogen hat.

Gez. P. Daniel Züscher ofm

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